Gerhard-Tersteegen-Haus – Otterbeck – ca. 1920
Foto: StaH 2303
Gerhard Tersteegen (niederdeutsch Gerrit ter Steegen, hochdeutsch Gerhard zum Stegen, *25. November 1697 in Moers † 3. April 1769 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Laienprediger und Schriftsteller. Er wirkte am Niederrhein als bedeutender Kirchenliederdichter und Mystiker des reformierten Pietismus.
1709 erbaute der Schmied Rütger Otterbeck auf dem Erbpachtgrundstück der Landwehr einen Kotten. Dieser wurde erstmals als „Otterbag“ (= „Gemeiner Hof“) in der Topographia Ducatus Montani Karte 1715 erwähnt. 1721 wurde der Hof zur Pilgerhütte, wo acht Brüder das Weberhandwerk betrieben und Gerhard Tersteegen wirkte. 1850 wohnte dort Johann Heinrich Lindemann, der ursprünglich Lehrbruder des Evangelischen Brüdervereins war und nach seinem dortigen Austritt einer der Anführer der Bergischen Taufbewegung (Baptisten) wurde. Am 25. Juni 1930 fand in der Otterbeck – Pilgerhütte eine Feier anlässlich des 80jährigen Bestehens des Evangelischen Brüdervereins statt. Im Zuge der Erweiterung der Bundesstraße B227 wurde 1969 die Pilgerhütte abgerissen. Auf der Verkehrsinsel am Fußgängerübergang wurde ein Gedenkstein zu Ehren Gerhard Tersteegens errichtet.