St. Jakobuskapelle
Foto: GVH 2019

Zwischen den beiden Schulen lädt die Jakobuskapelle zum Gebet oder zum stillen Verweilen ein. Besonders das beim Eintreten angeleuchtete Kreuz in dem sonst schlicht geschmückten Gotteshaus überrascht den Besucher. Nach dem Neubau der Schule entstand die Notwendigkeit, einen Ersatz für die alte Schulkapelle zu errichten, die viel zu klein war für die wachsende katholische Gemeinde. Am 28.5.1908 wurde der Grundstein gelegt und am 14.2.1909 die Kapelle feierlich eingeweiht.

Ihren Namen erhielt das neue Gotteshaus auf Grund der Zugehörigkeit Hetterscheidts zur Homberger Pfarre St. Jakobus dem Älteren. Die 1792 gegossene Glocke der alten Kapelle fand ihren Platz im neuen Turm und die Reliquien wurden in einem neuen Altartisch sicher untergebracht. Auch die alten Wasser- und Weinkännchen sowie die Messingglocken fanden bei Gottesdiensten wieder ihre Verwendung. Das über dem Altar hängende Kreuz ist den romanischen Triumphkreuzen nachempfunden und stammt aus dem Grödnertal. Es ist eine Stiftung des hier ehemalig tätigen Pfarrers Norbert Goldenberg.

Der romanisch gestaltete Kirchenraum bedient sich moderner Muster und Zeichen. Ursprünglich war der Chorraum farblich ausgemalt. Heute ist er übertüncht. Schade, meinen alte Hetterscheidter/innen, denn in den Gesichtern der aufgemalten Engel konnte man weibliche Mitglieder der Gemeinde erkennen, die dem Maler Modell gestanden hatten.

Die Geschichte der hier beschriebenen Bauwerke und der in den Schulen tätigen Lehrer etc. wird ausführlich dokumentiert in dem Buch „Man sucht die Schule zu morden. Die Gemeinde Hetterscheidt in Heiligenhaus im Spiegel der Abtskücher Volksschulchronik 1783 – 1958“ von Helmut Grau und Sven Polkläser, Scala Verlag 2016

Bauplan Jakobuskapelle 1906
Foto GVH 2020
St. Jakobuskapelle Abtsküche
Kruzifix (romanisches Triumphkreuz)
privat