Bahnhof Isenbügel 1926
Foto: StaH 5062
Ursprünglich war der Haltepunkt „Isenbügel“ dafür vorgesehen, von hier aus das von den Rheinisch-Westfälischen Kalkwerken in der Umgebung abgebaute Dolomitvorkommen mit der Eisenbahn abtransportieren zu können. Da dieser Abbau aber erst zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden sollte, beschloss die Gemeinde Heiligenhaus nach Zustimmung der Reichsbahndirektion Elberfeld, hier einen Bahnhof für den Personenverkehr mit Warteraum, Toiletten, Fahrkartenausgabe und Lagerraum bauen zu lassen.
„Die Gebäude des Haltepunkts Isenbügel (damalige Postadresse Hasselbeck 60a) wurden von den Eheleuten Paul und Wilhelmine Protextor (Jahrgang 1902/03) errichtet, die dort gegen eine geringe Grundstückspacht lebten und offizielle Bahn-Aufgaben übernahmen. Paul Protextor war bei der Bahn angestellt. Das jetzt noch existierende Gebäude besaß 3 Räume: Küche, Wohnstube und Schlafraum. Der Lagerraum wurde mit als Wohnung genutzt. Der Eingangsbereich war als Warteraum eingerichtet und der Fahrkartenverkauf erfolgte aus der Wohnung heraus, hinter einer Schaltertür zum Warteraum. Das getrennte kleine Toilettenhäuschen wurde vor einigen Jahren wegen Baufälligkeit abgerissen.“
Quelle: Oberilper Stadtanzeiger Nr. 12, August 2008, S,4
Mit der Einstellung des Personenverkehrs zwischen Heiligenhaus und Kettwig im Jahr 1960 wurde auch der Bahnhof Isenbügel stillgelegt.
Eine Kuriosität am Rande der Geschichte dieses alten Bahnhofs: Ungefähr in Höhe des Isenbügeler Bahnhofs fanden Arbeiter im Jahr 1923 beim Bau der Bahnstrecke römische Münzen, die sie unter sich aufteilten.