Herr Wilhelm Schüler sen. aus Dornap war es, der im Jahre 1884 im Angertal mit seinen mächtigen Kalkstein-Vorkommen größere Grundstückskäufe tätigte, die u.a. im Juli 1887 zur Gründung einer Aktiengesellschaft mit dem Namen „Dornap-Angerthaler AG führte. In einer Generalversammlung vom 6.Februar 1888 wurde daraus die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke AG in Dornap, die unter diesem Namen bis 1999 existierte.
Die stetig wachsenden Anforderungen an die Produktionsfähigkeit der Kalkindustrie machten im Laufe der folgenden Jahre eine weitere Veränderung der Besitzverhältnisse notwendig. Daraufhin beschloss die Generalversammlung vom 28.Oktober 1893 den Ankauf des Gutes „ Zur Ehren“ und des Gutes „Laubeck“ in der Gemeinde Meiersberg in einer Größe von 28 ha 30 a 86 qm, sowie des Gutes „Ober-Angertal“ in den Gemeinden Bellscheid und Meiersberg in einer Größe von 44 ha 64 a 97 qm. Zusätzlich erwarb man 1898 im Angertal das Gut „Neuenhof“, weil inzwischen die Bahnlinie Wülfrath – Ratingen West von Berlin aus genehmigt wurde und der Zukauf eine Absicherungsmaßnahme gegenüber der Konkurrenz bedeutete.
Im Jahre 1902 eröffnete RWK AG Dornap eine neue Betriebsstätte in Hofermühle, um die im westlichen Ruhrgebiet liegenden Hüttenwerke zu beliefern. Schon 1905 wurde aufgrund der günstigen Absatzsituation ein zweiter Ringofen in Betrieb genommen.
Im Zuge dieser Grundstückzukäufe wurde das Haus – heute Angerweg 18 - erworben. Es war ein sogenannter Kotten. Der Bewohner eines Kotten war zur damaligen Zeit ein Dorfbewohner mit eigenem Haus, aber ohne Feldbesitz. Er war nicht den Rechten und Pflichten der Dorf- oder Gemeindeordnung unterworfen. Er war auf Lohnarbeit auf dem Feld und auf gewerbliche Tätigkeiten angewiesen und gehörte sozial zur unterbäuerlichen Bevölkerungsschicht. Der oder die Bewohner des Kotten Angerweg 18 waren Bedienstete des aus dem 7.bis 8.Jahrhunderts stammenden Ritterguts „Laubeck“, ein Oberhof an einer vorgeschichtlichen Straße.
Das Haus Angerweg 18 - ein Kotten aus dem Jahre 1729 - wurde von der Stadt Heiligenhaus 1981/82 unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahre 1983 haben Adolf-Hermann Mackrodt und seine Schwester Brigitta König das Fachwerkhaus von RWK AG Dornap käuflich erworben und nach den Vorschriften des Denkmalschutzes aufwendig saniert.