Waggonbrücke im Bau 2007
Foto: Peter Kronenberg StaH 23653
Nach der Idee von Dipl.-Ing. Ulrich Diehl von der Firma Ahlenberg Ingenieure GmbH aus Herdecke, eine Fuß- und Radwegbrücke aus einem ausgedienten Eisenbahnwaggon zu errichten, wurde am 26. Juni 2009 die erste Waggonbrücke Deutschlands am Bestimmungsort über der Bahnhofstraße eingehoben.
Sie schließt eine Lücke in der Trasse der ehemaligen Niederbergbahn, die im Rahmen des Alleen-Radweg-Programms des Landes Nordrhein-Westfalen zu einem Radweg umgebaut wurde und ist seitdem ein touristischer Anziehungspunkt für zahlreiche Radfahrer. Die alte Eisenbahnbrücke Bahnhofstraße wurde bereits 1962 abgerissen. Bei dem verwendeten Waggon handelt es sich um einen Drehgestell-Flachwagen der Bauart Rgs-w 672 mit einer Gesamtlänge über Puffer von knapp 20 m und einer Breite von ca. 3 m. In der Nacht vom 16. zum 17. April 2009 wurde der Eisenbahnwaggon mit einem Spezialtransporter von seinem Standort in Saarlouis in das rund 400 km entfernte Arnsberg (Sauerland) gefahren. Dort waren zwei Autokrane erforderlich, um den rund 26 Tonnen schweren Waggon vom Transporter zu heben.
Für die zukünftige Nutzung als Brücke wurden die Ladeklappen und Container-Aufnahmepunkte durch Brennschnitte entfernt, die Rungen in senkrechter Position ausgerichtet und angeschweißt. Die Drehgestelle wurden vom Chassis getrennt und alle Stahlteile gesandstrahlt, grundiert und lackiert. Die vorhandenen Drehrungen wurden in vertikaler Stellung angeschweißt und dienen so als Pfosten für das Brückengeländer.
Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten an den Widerlagern wurde der Waggon am 26. Juni 2009 komplett vorkonfektioniert mit einem Spezialfahrzeug nach Heiligenhaus transportiert und dort mit einem 200 Tonnen – Kran in seine Endposition eingehoben.
Quelle: Internetauftritt Firma Ahlenberg Ingenieure GmbH
https://www.ahlenberg.de/projekt/brueckenbau-errichtung-waggonbruecke-heiligenhaus