John Steinbeck – Schriftsteller (1902-1968)
In zentraler Lage in Heiligenhaus befindet sich der „John-Steinbeck-Park”. Eingerahmt vom „Südring” im Norden, der Straße „In der Blume” im Osten, der „Herzogstraße” im Süden und der „Laubecker Straße” im Westen. Der Park befindet sich auf einer ehemaligen Talsenke (auch Siepkent), die sich etwa von der heutigen Tiefgarage des Woolworth Kaufhauses in südlicher Richtung bis ins „Laubecker Bachtal” erstreckte. Diese Brache ist heute in ihrer gesamten Länge eingeebnet und hat Geschichte erlebt. Deshalb wird in diesem Kapitel auch über die Bebauung dieser Fläche in der Vergangenheit berichtet.
Um 1900 gab es als einzige Begrenzung des heutigen Parks den „Laubecker Weg” (heute Laubecker Straße), der von der früheren Landwehr, der heutigen Hauptstraße, bis zum Hof „zu Laubeck” und darüber hinaus zur „Heidestraße” führte. Schon im Jahre 1934 wurde in dem oberen Bereich des Terrains die Anlage eines „Volksparks” beschlossen. Die große Brachfläche in der vorgenannten Talsenke bot dafür gute Voraussetzungen. Im geplanten Parkgelände, in dem sogar eine Freilichtbühne vorgesehen war, durfte nur noch Erdaushub und Mutterboden abgekippt werden.
Für die Verwirklichung dieses Plans waren große Erdbewegungen zu bewältigen, die weitgehend ehrenamtlich nach Feierabend durchgeführt wurden. Die Bevölkerung wurde mit schönen Worten und großen Parolen dazu aufgefordert, sich in diese sogenannte „Schaffende Gemeinschaft“ einzubringen. Die Arbeiten am Volkspark wurden durch den beginnenden 2.Weltkrieg unterbrochen und erst Ende der 1940er Jahre weitergeführt. Mit Beginn des Luftkrieges im Jahr 1940 mussten in jedem Haus, bzw. Häuserbereich, mehr oder weniger geeignete Kellerräume als Luftschutzkeller ausgewiesen und von außen deutlich sichtbar gekennzeichnet werden. Als ab Frühjahr 1942 die regelmäßigen Luftangriffe auf die umliegenden Großstädte mit ihren Industrieanlagen erheblich zunahmen, blieb auch Heiligenhaus davon nicht verschont. Drei unterschiedlich große Bunker entstanden in dem im Bau befindlichen Volkspark. Nach dem Einzug der amerikanischen Streitkräfte im April 1945 wurde für kurze Zeit der Bereich südlich des Hitler-Jugend-Heims (heute steht dort ein von der Stadtsparkasse Heiligenhaus erbautes modernes Bürogebäude) als Standplatz für deren Schützenpanzerwagen benutzt.
Das HJ-Heim wurde von Teilen der Besatzungstruppen bewohnt. Nach Abzug der Besatzungstruppen diente das HJ-Heim Schulzwecken, beherbergte von 1957 bis 1986 die Stadtbücherei, die Übungs- und Schulungsräume des DRK Ortsverbandes, war zusätzlicher Büroraum für die Stadtsparkasse und wurde nach Abbruch durch einen Neubau der Sparkasse ersetzt.
Im Jahre 1950 wurde an der Stelle des geplanten Kinderspielplatzes vorübergehend eine der im Krieg an der Höseler Straße übriggebliebenen Baracken der Funkstation „Heidschnucke” wiederaufgebaut. Sie diente bis 1954 als Lehrwerkstatt für die 1946 in Heiligenhaus angesiedelte Messgerätefabrik der AEG und wurde bis zu ihrem Abbruch noch einige Jahre zeitweise für Schul- und andere Zwecke benutzt. Inzwischen war der Plan des Volksparks wieder aufgegriffen worden. Nachdem weitere Erde angefahren und das Gelände planiert worden war, konnte mit der Bepflanzung der gesamten Anlage begonnen werden, die allerdings bis heute nicht dem ursprünglichen Plan entspricht. In der Folge herrschte im Umfeld des Parks jahrelange, rege Bautätigkeit.
Aus Anlass des 100. Geburtstages des bekannten Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers John Steinbeck, dessen Vorfahren vom „Gut Großsteinbeck“ aus Heiligenhaus stammten, wurde der Volkspark Anfang März 2002 in „John-Steinbeck-Park” umbenannt.
John Ernst Steinbeck (* 27. Februar 1902 in Salinas, Kalifornien; † 20. Dezember 1968 in New York City) war einer der meistgelesenen US-amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er verfasste zahlreiche Romane, Kurzgeschichten, Novellen und Drehbücher, arbeitete zeitweilig als Journalist und war 1943 Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg. 1940 erhielt er den Pulitzer-Preis für seinen Roman „Früchte des Zorns“ und 1962 den Nobelpreis für Literatur.
Quelle des letzten Absatzes: Wikipedia
John-Steinbeck-Park – 2011 – gefördert durch die Bundes- und Landesregierung
Foto: GVH 2020
Planung des HJ-Heims aus den 1930er Jahren
Abb. StaH HS1
Gebäude mit Geschichte – HJ Heim – Berufsschule – Stadtbücherei
Postkarte: HS
Bürogebäude am John-Steinbeck-Park
Foto: GVH 2020