St. Suitbertuskirche um 1910
Foto: StaH 15933
Bis zum Beginn der Reformation diente die Hubertus-Kapelle am heutigen Kirchplatz den Katholiken der umliegenden Honnschaften (= zusammenhängende Höfe) als kleines Gotteshaus, das dann aber zunehmend von den anwachsenden lutherischen und reformierten Gemeinden für ihre Gottesdienste abwechselnd genutzt wurde. Nur die kleine katholische Enklave Hetterscheidt bot den dort ansässigen Katholiken seelsorgerische Betreuung an.
Die Heiligenhauser Katholiken gehörten zur weit entfernten Pfarrei Homberg. Erst 1859 entstand in Heiligenhaus ein kleines katholisches Gotteshaus, die Kapelle „Im Hahnen“. 1892 erhielt Heiligenhaus das Recht, eine eigenständige Pfarrei zu gründen, jedoch ohne eigene Kirche.
Mit der zunehmenden Industrialisierung in Heiligenhaus verbesserten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der im neuen Pfarrbezirk wohnenden 1.200 katholischen Bürger, sodass man daran denken konnte, ein neues Gotteshaus zu errichten. Als ersten Pfarrer der Gemeinde berief man Pfarrer Walter Katterbach (1893 – 1901).
1894 schon wurde auf der südlichen Straßenseite der heutigen Hauptstraße ein Grundstück für den Bau neuer Pfarrgebäude gekauft. Am 5. Juli 1896 wurde der Grundstein zu der Kirche „St. Suitbertus“ gelegt, die noch heute das Stadtbild und die Silhouette von Heiligenhaus maßgeblich prägt. Die feierliche Einweihung erfolgte erst, nachdem die bürgerliche Gemeinde ihre Selbstständigkeit gewonnen hatte, und zwar am 26. April 1898. Der komplette Ausbau der Kirche sollte aber noch bis 1907 dauern.
Das Kirchengebäude, im Volksmund auch „Heiligenhauser Dom“ genannt, wurde von Architekt A. Becker im neugotischen Stil errichtet und besitzt einen 63m hohen Turm. Die neuen Fenster aus den 1970er-Jahren stammen von Wilhelm Buschulte.