Briefkopf von 1920 Carl Fuhr Schloß- und Beschlag-Fabrik
1859 entschloss sich der 23jährige Carl Fuhr, nach Abschluss der Schlosserlehre, einen eigenen Betrieb zu gründen. Dieser befand sich auf dem Gelände der heutigen Hauptstraße, Ecke Winkelstraße. Zunächst nur ein Einmannbetrieb, entwickelte sich die Firma schnell. 1888 waren bereits 15 Mitarbeiter bei Carl Fuhr beschäftigt. 1897 trat die Firma Fuhr ins Maschinenzeitalter und die Pressen wurden mit einer Dampfmaschine betrieben.
1898 übergab Carl Fuhr nach 40 Jahren das Unternehmen an seine Söhne. Ein Jahr später erfolgte eine weitere Betriebserweiterung, wobei auch das abgebildete Wohn- und Geschäftshaus in der ehemaligen Oststraße, heute Carl-Fuhr-Straße, entstand. Die Belegschaftsgröße war 1904 auf 45 Mitarbeiter angewachsen.
Der 1. und 2. Weltkrieg brachte allgemeinen Stillstand über die Firma, Auftragseinbrüche, Inflationen etc., die aber gemeistert werden konnten. Mit Carl, Wilhelm und Otto Fuhr führte nach dem zweiten Weltkrieg die dritte Generation das Unternehmen und baute es, getragen von der Aufbruchstimmung im Land, weiter aus.
Carl Fuhr wurde der erste Nachkriegsbürgermeister in Heiligenhaus. Nachdem 1978 Otto Fuhr verstarb, übernahm dessen Sohn Carl-Hermann in vierter Generation 27-jährig den Betrieb. Im Jahr 2000 ein Schicksalsschlag: Carl-Hermann und Marianne Fuhr verunglückten mit der Concorde. Ihr damals 17jähriger Sohn Andreas stand noch am Anfang seiner Ausbildung. Das Unternehmen wurde durch langjährige Mitarbeiter weitergeführt. Im Jahr 2013 stieg Andreas Fuhr in fünfter Generation in das Unternehmen ein, das aktuell von ihm geleitet wird.
Heute fertigt FUHR mit ca. 240 Beschäftigten in Heiligenhaus moderne Türverschlüsse und vertreibt diese weltweit, unter anderem durch eigene Niederlassungen in Polen, den Niederlanden und Großbritannien.
Quelle: Festbroschüre 150 Jahre Carl Fuhr