Ehemaliger Ausflugsort „Botanischer Garten“ am Weinberg
Postkarte HS
Geht man den schönen Spazierweg Vogelsangbachtal vom Stauteich zum Gut Rossdelle, kommt man zwischen Kalkofen und Gut Rossdelle an dem Bruchsteinhaus, Weinberg 19 vorbei, früher Isenbügel 1.
Der Name „Am Weinberg“ kommt von der Stammform „Wiede -viden – vien“. Am Weinberg an der Rossdelle waren also keine Rebenhänge, die den Klosterbrüdern einen edlen Tropfen spendeten, wie vielfach angenommen wurde. Es handelte sich hier um einen Weideberg für Kühe, Schafe oder Pferde.
Quelle: „Heiligenhaus in Vergangenheit und Gegenwart“ Friedrich Rottmann
Damals gehörten viele dieser Häuser im Tal den Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke AG Dornap. Bewohner dieses Hauses war 1907 Hans Fiedeler. Laut Adressbuch 1941 war Friedrich Hüls Eigentümer des Gebäudes, Mitbewohner war Oswald Friedrich. Im Adressbuch 1949 ist das gleiche Eigentum- und Wohnverhältnis eingetragen. Das Anwesen liegt im Vogelsangbachtal mit einem herrlichen Ausblick. Fritz Hüls nahm das sicher zum Anlass hier eine Gartenwirtschaft einzurichten und nannte sie „Zum botanischen Garten“. Liebevoll hat er Burgen aus ganz Deutschland nachgebaut und die Sitzplätze damit umrahmt (wenn man genau hinschaut findet man rechts vom Haus noch kleine Überreste der Burgen). Hier verkaufte der ehemalige Seemann, der für seine Gäste gern auf der Tiroler Harmonika („Quetschbüdel“) aufspielte, ab 1927 alkoholfreie Getränke, ab 1952 auch Flaschenbier. Hüls verstarb 1959, seine Tochter führte die Gartenwirtschaft mit Sommerbetrieb bis 1972 als Schankwirtschaft. Heute dient das Gebäude reinen Wohnzwecken.
(„Heljenser Wietschaften en auler Tied“, S.30 1996 VVH)
(Cis Hilinciweg Sonderausgabe II Isenbügel 2013 S.6 Herbert Hetzel)