Gellenkothen 10 vormals Hetterscheidt 64
Foto: StaH 352

Wie bei vielen alten Häusern lässt sich das Erbauungsjahr nur aus dem verwendeten Material oder den am Gebäude angebrachten Inschriften erschlie­ßen. Am Haus Gellenkothen findet sich kein schriftlicher Hinweis. Bei der Aufnahme des Hauses in die Liste denkmalgeschützter Gebäude – der Eintrag erfolgte zum 14. Juli 1986 – wurde die Feststellung getroffen, dass das in der Gemarkung Hetterscheidt, Flur 5, Flurstück 198 liegende landwirtschaftliche Anwesen um 1630 errichtet und im 18. Jahrhundert erweitert worden ist.

Es handelt sich um eine Hofanlage mit Wehrturm. Das zweigeschossige Wohnhaus in Backsteingefach mit einem verputzten Sockel besitzt ein vorkragendes Obergeschoss, der Giebel ist holzverkleidet. Vor dem Eingang stehend befindet sich rechts eine Dachschleppe. Die zugehörige Scheune in Fachwerkbauweise stammt aus dem 19. Jahrhundert1. An gleicher Stelle muss allerdings bereits vor dem oben genannten Jahr 1630 ein Vorgängergebäude mit gleichem Namen gestanden haben, denn in den Rheinischen Urbaren2 wird 1458 „dy Gildekoten“ erwähnt. Auch Ritter3 legt die Entstehung des Kottens, wohl aufgrund dieser Erwähnung, in das 14./15. Jahrhundert.

Der Name des Kottens änderte sich im Laufe der Jahrhunderte. Ist 14584 vom Gildekoten die Rede, so zeugen Urkunden um 14865 vom Geildenkoten, 1604 und 16336 vom Gilten Kotten. 1715 vermerkt ihn Erich Philipp Ploennies in seiner Topographia Ducatus Montani auf der Karte „Das Ambt Ratingen“ als „Gemeiner hof Geldekot“. 17227 taucht (als älteste bis zum heutigen Tag ermittelte Datierung) erstmals der Name Gellenkothen auf – der Name, der bis zum heutigen Tage seine Gültigkeit und Schreibweise behalten hat.

Quelle: Auszug CHw 14 S.9 Autor Hans Nolte

1 StaH, Akte E43

2 RhU III 296, erw. bei Heinrich Dittmaier, Siedlungsnamen u. Sied­lungsgeschichte des Bergischen Landes, in: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 74. Band Jahrgang 1956, Neustadt an der Aisch, S.61

3 Gert Ritter. Velbert Heiligenhaus Tönisheide. Kulturgeographische Entwicklung eines niederbergischen Industrieraumes. Ratingen 1965. Karte 5

4 RhU III 296

5 Landesarchiv Düsseldorf Bestand Jülich-Berg I 427a

6 ebd. JB IV 77 fol.16 bzw. JB IV 78 fol.18

7 EvPfA Heiligenhaus A2-1,1 (Lagerbuch 1721-1794), S.78

Gellenkothen mit Löschteich und Wehrturm
Foto: GVH März 2020