Das kleine als Dachreiter aufgesetzte Türmchen auf der Alten Schule weist darauf hin, dass das Gebäude nicht nur Schulzwecken gedient hat. 1791 machte man an die Schule einen Anbau, in dem der Altar untergebracht wurde. Durch das Verschieben der Wand konnte der Klassenraum als Kapelle benutzt werden. Die Messe las bis 1803 ein Priester aus dem Kloster Werden. Nach vielen Vakanzen kam 1820 ein Vikar, der auch die Kapelle in Velbert bediente. 1845 schloss sich Hetterscheidt der neuen Pfarrei in Velbert an. Erst 1909 kam die Kapellengemeinde nach Heiligenhaus. In diesem Jahr wurde die Kapelle St. Jakobus eingeweiht, die das Provisorium beendete. Die Wahl des Kirchenpatrons erinnert an die von 1774 – 1845 dauernde Zugehörigkeit zur Homberger Pfarrei St. Jakobus dem Älteren. Mit diesem Bau war das Ensemble Abtsküche komplett, zu dem allerdings damals noch die Hetterscheidter Mühle gehörte (1932 abgerissen) und das 1826 errichtete Pastoratshaus (1972 abgebrochen).

Quelle: Dr. Kurt Wesoly

Foto: S. Peterburs